13.07.2015
Das Südtiroler Kinderdorf finanziert Ferienaktionen ausschließlich aus Spenden
Dachverband MitgliedsorganisationenReisen als soziales Lernfeld und Möglichkeit des persönlichen Wachstums: Meeraufenthalte, Städtereisen, Winterwochen… Ferienaktionen gehören zum Kinderdorf dazu.
Reisen sind ein soziales Lernfeld, vor allem für Jugendliche. Marko Menzel leitete zehn Jahre lang Meeraufenthalte für Jugendliche. „Wir fuhren nie nach Rimini, wo alle möglichen Verlockungen auf Jugendliche warten. Nein, wir fuhren in die ‚Pampa‘ nach Gargano. Da gibt es einen abgeschiedenen Campingplatz, mitten in einem Pinienwald, direkt am Strand“, erzählt Menzel, „Die Gruppe lebte dort stets in Bungalows. Das bedeutete Selbstversorgung. Man kann an so einem Ort den Jugendlichen ein großes Lernfeld eröffnen.“ Es geht darum in der Gruppe auf engem Raum klarzukommen. Da heißt es Kompromisse eingehen, Entscheidungen zu fällen, Verantwortung zu tragen, gemeinsam Lösungen für Konflikte zu suchen, sich gegenseitig zuhören, den Tag planen und die Gruppe zu versorgen. Zudem müssen die Jugendlichen lernen sich im öffentlichen Raum zu bewegen: die öffentlichen Verkehrsmitteln vor Ort selbständig zu benutzen, sich in einer fremden Sprache zu verständigen und Rücksicht andere zu nehmen.Urlaube sind im Südtiroler Kinderdorf: ein wunderbares soziales Lernfeld aber sorgen auch für die enorm wichtige Entspannung für Kinder und Jugendliche, die im Alltag große Rucksäcke voll Schuld- und Schamgefühlen, Ängsten, Unsicherheiten und Sorgen mit sich herumtragen!
Finanzierung durch Spenden
Diese Ferienaufenthalte werden nur durch Spenden möglich. Die öffentliche Hand betrachtet sie nicht als zwingenden Teil der Fremdunterbringung. Die Kosten betreffen Fahrt, Miete und Verpflegung. „Was für ein Verlust, wenn diese wichtigen Erfahrungen wegfallen müssten“, gibt Heinz Senoner, der Direktor des Kinderdorfes zu bedenken.
zurück