26.05.2016
Arbeit für psychisch Kranke: Spezifische Maßnahmen nötig
Andere InstitutionDachverband für Soziales und Gesundheit
Psychisch kranke Menschen haben es schwer, Arbeit zu finden. Dabei wäre Arbeit oft die beste Therapie.
Der Dachverband und seine Mitgliedsorganisationen für psychisch kranke Menschen setzen sich stark dafür ein, dass psychisch Erkrankte (wieder) in den Arbeitsmarkt integriert werden.Zum jüngsten Treffen eines entsprechenden Arbeitstisches im Mai waren neben den Betroffenen-Organisationen auch die Vertreter der Landesabteilung Arbeit gekommen. Diese gaben einen Überblick über die arbeitsrechtliche Situation im Fall einer psychischen Erkrankung und zeigten die Grundlagen und Abläufe zur Arbeitsvermittlung für Menschen mit Behinderung und für Menschen mit einer psychischen Erkrankung auf. Helmut Sinn, Direktor der Landesabteilung Arbeit präzisierte, dass es bei den Maßnahmen eine Unterscheidung zwischen den Maßnahmen für Menschen mit einer psychischen und mit einer physischen Beeinträchtigung gibt, wobei für erstere Gruppe mehr Förderungen vorgesehen sind.
Grundsätzlich sind psychische Beeinträchtigungen immer noch mit einem großen Tabu behaftet, auch wenn ihr Auftraten breit gestreut ist. Viele möchten ihre Krankheit nicht ansprechen, zugleich ist es für ihr Umfeld wichtig, die Betroffenen zu verstehen und so mit ihren Leiden besser umgehen zu können. Ein psychisches Leiden muss jedoch nicht zwangsläufig ein andauernder Zustand sein (wie dies im Fall der Behinderungen weitgehend zutrifft), eine Heilung kann durchaus eintreten und damit auch ein "normaler" Lebenslauf. Dort kann sich allerdings die Angabe zu einer solchen Krankheitsphase als nachteilig erweisen. Dies ist auch ein Grund, warum es für psychisch kranke Menschen spezifische Programme und Maßnahmen braucht. Vor allem ist eine besondere Achtsamkeit nötig, weil Menschen mit einer psychischen Erkrankung einerseits in guten Zeiten vielfach eine vollwertige Leistung für den Betrieb erbringen können, zum anderen aber auch in ihrem Handeln und Auftreten bzw. auch durch das phasenweise Auftreten ihres Leidens für die Mitarbeiter und die Betriebsführung zu Verunsicherungen führen können und größere Flexibilität abverlangen.
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