03.12.2016
3. Dezember: Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen
Dachverband für Soziales und Gesundheit
Martin Telser, Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung.
Es ist vieles erreicht worden um die Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen zu verbessern. Aber auch in Anerkennung aller Leistungen und Fortschritte der letzten Jahre, sind wir dennoch weit entfernt von einer inklusiven Gesellschaft.
Sicher, es gibt viele Gesetze und Regelungen um Menschen mit Behinderungen (dazu gehören auch Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung oder chronisch Kranke) stärker ins gesellschaftliche Leben einzubinden. Manchmal habe ich jedoch den Eindruck, dass diese Schutzbestimmungen zunehmend als „Sonderrechte“ und Privilegien empfunden werden. Dabei geht es gar nicht um Sonderrechte, sondern einfach darum, dass Menschen mit Behinderungen dieselben Rechte und Möglichkeiten haben wie alle anderen.
Bei der Förderung von Menschen mit Behinderungen geht es nicht um deren Besserstellung, sondern um Nachteilausgleich und die gerechte Verteilung von Lebenschancen. Natürlich fließt Steuergeld in den Bereich. Diese Transferleistungen an die Betroffenen decken jedoch nur Grundbedürfnisse aufgrund der Behinderung, wie Begleitung, Betreuung, Pflege. Und aufgrund der demographischen und medizinischen Entwicklung steigt die Anzahl der Betroffenen.
Um den Menschen mit Behinderungen beizustehen, gibt es in Südtirol eine Reihe von Betroffenen-organisationen. Dieses Netzwerk bemüht sich redlich, die Probleme von Menschen mit Behinderungen aufzuzeigen und ihnen zu helfen wo es geht. Es stößt aber auch auf Grenzen, denn die Arbeit der Organisationen stützt sich im Wesentlichen auf die Hilfe von Freiwilligen und Betroffenen.
Nicht zuletzt deshalb sind große Hoffnungen mit dem 2015 verabschiedeten Landesgesetz Nr. 7 zur Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Behinderungen verbunden. Besonders auch mit dem dort vorgesehenen Monitoringausschuss. Seine Bestellung wurde heuer im Sommer auf den Weg gebracht. Dieses Kontrollorgan wird beobachten, ob in Südtirol die Rechte der Menschen mit Behinderungen gewahrt werden, Gutachten und Empfehlungen für Verbesserungen abgeben. Damit die beim Landtag angesiedelte Stelle aber operativ werden kann, müssen zuerst noch die zwei dafür vorgesehenen angestellten Mitarbeiter genehmigt werden. Dies muss ehest möglich geschehen!
In jedem Fall wird der Monitoringausschuss einen intensiven Dialog beginnen. Er wird sich intensiv und kontinuierlich mit Fragen, Problemen, Anliegen von Menschen mit Behinderungen auseinandersetzen. Er wird ein wichtiger Impulsgeber werden und zur Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung zum Thema Behinderung beitragen. Und er wird sichtbar machen, dass es in Südtirol noch einige große Baustellen gibt, bei der Inklusion in die Arbeitswelt, beim selbstbestimmten Wohnen, bei Freizeitgestaltung und Mobilität.
Martin Telser, 47 Jahre, ist querschnittsgelähmt. Seit drei Jahren ist er Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit. Er ist außerdem Präsident der Arbeitsgemeinschaft für Behinderte und des Altersheims „Eden“ in Meran.
Es ist vieles erreicht worden um die Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen zu verbessern. Aber auch in Anerkennung aller Leistungen und Fortschritte der letzten Jahre, sind wir dennoch weit entfernt von einer inklusiven Gesellschaft.
Sicher, es gibt viele Gesetze und Regelungen um Menschen mit Behinderungen (dazu gehören auch Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung oder chronisch Kranke) stärker ins gesellschaftliche Leben einzubinden. Manchmal habe ich jedoch den Eindruck, dass diese Schutzbestimmungen zunehmend als „Sonderrechte“ und Privilegien empfunden werden. Dabei geht es gar nicht um Sonderrechte, sondern einfach darum, dass Menschen mit Behinderungen dieselben Rechte und Möglichkeiten haben wie alle anderen.
Bei der Förderung von Menschen mit Behinderungen geht es nicht um deren Besserstellung, sondern um Nachteilausgleich und die gerechte Verteilung von Lebenschancen. Natürlich fließt Steuergeld in den Bereich. Diese Transferleistungen an die Betroffenen decken jedoch nur Grundbedürfnisse aufgrund der Behinderung, wie Begleitung, Betreuung, Pflege. Und aufgrund der demographischen und medizinischen Entwicklung steigt die Anzahl der Betroffenen.
Um den Menschen mit Behinderungen beizustehen, gibt es in Südtirol eine Reihe von Betroffenen-organisationen. Dieses Netzwerk bemüht sich redlich, die Probleme von Menschen mit Behinderungen aufzuzeigen und ihnen zu helfen wo es geht. Es stößt aber auch auf Grenzen, denn die Arbeit der Organisationen stützt sich im Wesentlichen auf die Hilfe von Freiwilligen und Betroffenen.
Nicht zuletzt deshalb sind große Hoffnungen mit dem 2015 verabschiedeten Landesgesetz Nr. 7 zur Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Behinderungen verbunden. Besonders auch mit dem dort vorgesehenen Monitoringausschuss. Seine Bestellung wurde heuer im Sommer auf den Weg gebracht. Dieses Kontrollorgan wird beobachten, ob in Südtirol die Rechte der Menschen mit Behinderungen gewahrt werden, Gutachten und Empfehlungen für Verbesserungen abgeben. Damit die beim Landtag angesiedelte Stelle aber operativ werden kann, müssen zuerst noch die zwei dafür vorgesehenen angestellten Mitarbeiter genehmigt werden. Dies muss ehest möglich geschehen!
In jedem Fall wird der Monitoringausschuss einen intensiven Dialog beginnen. Er wird sich intensiv und kontinuierlich mit Fragen, Problemen, Anliegen von Menschen mit Behinderungen auseinandersetzen. Er wird ein wichtiger Impulsgeber werden und zur Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung zum Thema Behinderung beitragen. Und er wird sichtbar machen, dass es in Südtirol noch einige große Baustellen gibt, bei der Inklusion in die Arbeitswelt, beim selbstbestimmten Wohnen, bei Freizeitgestaltung und Mobilität.
Martin Telser, 47 Jahre, ist querschnittsgelähmt. Seit drei Jahren ist er Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit. Er ist außerdem Präsident der Arbeitsgemeinschaft für Behinderte und des Altersheims „Eden“ in Meran.
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