02.11.2022
Pflege: Nachahmenswertes Burgenländer Modell
Dachverband für Soziales und Gesundheit
Immer weniger Menschen entscheiden sich für einen Pflegeberuf. Gleichzeitig wird die Bevölkerung stetig älter, der Pflegebedarf steigt. Wer soll also in Zukunft die vielen pflegebedürftigen Menschen betreuen? Der Dachverband für Soziales und Gesundheit beschäftigt sich schon länger intensiv mit dieser herausfordernden Frage und hat sich jetzt einen möglichen Lösungsansatz aus dem österreichischen Burgenland angesehen.
Im Burgenland werden pflegende Angehörige mit Unterstützung des Landes regulär angestellt. Das Burgenland reagiert damit auf die steigenden Kosten in der Pflege und auf den zunehmenden Personalmangel in diesem Bereich. Klaudia Friedl und Manuela Blutmager von der Pflegeservice Burgenland GmbH haben in einem vom Dachverband für Soziales und Gesundheit organisierten Vortrag über ihre Erfahrungen berichtet und stellten das Modell in einer Videokonferenz vor.
Ein nachahmenswertes Modell findet Dachverband-Präsident Wolfgang Obwexer: „Bereits heute kümmern sich viele Südtiroler Familien selbst zu Hause um ihre pflegebedürftigen Angehörigen. Würden sich jedoch Pflege und Job besser vereinbaren lassen, wären wohl noch viel mehr dazu bereit“, ist Obwexer überzeugt.
„Meistens lassen sich Pflege und Beruf nicht miteinander vereinbaren. Gerade Frauen sind von dieser Mehrbelastung stark betroffen. Übernehmen sie die Pflege eines Angehörigen, können sie häufig nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr beruflich tätig sein. Hier setzt das Burgenländer Modell an, indem es Personen die Möglichkeit bietet, sich für die Pflege von Angehörigen regulär anstellen zu lassen“, erklärt Obwexer. Sie erhalten dafür einen Lohn auf Basis einer Vollzeitbeschäftigung und sie sind zudem sozialversicherungsrechtlich abgesichert. Um pflegenden Angehörigen auch notwendige ‚Auszeiten wie Urlaub, Krankheit usw. zu gewähren, wurden eigene Kurzzeitpflegeplätze, Seniorentageszentren, sowie mehrere Angebote zur Mehrstundenbetreuung geschaffen. Zudem wird den pflegenden Angehörigen neben einer Grundausbildung im Bereich der Betreuung und Pflege auch die Möglichkeit einer qualifizierten Ausbildung zur Heimhelferin angeboten, damit sie nach ihrer Pflegetätigkeit in der Familie jederzeit in einen Pflegeberuf einsteigen können. Der Lohn besteht aus drei Teilen: dem Pflegegeld, der Pension der pflegebedürftigen Person und einem Landesbeitrag.
„In Südtirol wird derzeit an der Neuausrichtung der Pflegesicherung gearbeitet. Dabei wird auch über eine Stärkung der familiären Pflege wird diskutiert. Wir müssen nicht immer das Rad neu erfinden. Wir sollten uns vom Burgenländer Modell inspirieren lassen, denn die Betreuung daheim, in der gewohnten Umgebung ist etwas, das sich die meisten Pflegebedürftigen wünschen, egal ob es sich um Senior/innen, Menschen mit Behinderungen, chronisch Kranke, Opfer von Unfällen handelt“, sagt Wolfgang Obwexer: „Wir sollten nicht länger zuwarten. Dieses Modell geht in die richtige Richtung. Deshalb sollten wir auch in Südtirol ein Pilotprojekt in diese Richtung starten. Damit könnten wir unser bestehendes System verbessern und auch die Finanzierung für die Zukunft sichern.“
Im Burgenland werden pflegende Angehörige mit Unterstützung des Landes regulär angestellt. Das Burgenland reagiert damit auf die steigenden Kosten in der Pflege und auf den zunehmenden Personalmangel in diesem Bereich. Klaudia Friedl und Manuela Blutmager von der Pflegeservice Burgenland GmbH haben in einem vom Dachverband für Soziales und Gesundheit organisierten Vortrag über ihre Erfahrungen berichtet und stellten das Modell in einer Videokonferenz vor.
Ein nachahmenswertes Modell findet Dachverband-Präsident Wolfgang Obwexer: „Bereits heute kümmern sich viele Südtiroler Familien selbst zu Hause um ihre pflegebedürftigen Angehörigen. Würden sich jedoch Pflege und Job besser vereinbaren lassen, wären wohl noch viel mehr dazu bereit“, ist Obwexer überzeugt.
„Meistens lassen sich Pflege und Beruf nicht miteinander vereinbaren. Gerade Frauen sind von dieser Mehrbelastung stark betroffen. Übernehmen sie die Pflege eines Angehörigen, können sie häufig nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr beruflich tätig sein. Hier setzt das Burgenländer Modell an, indem es Personen die Möglichkeit bietet, sich für die Pflege von Angehörigen regulär anstellen zu lassen“, erklärt Obwexer. Sie erhalten dafür einen Lohn auf Basis einer Vollzeitbeschäftigung und sie sind zudem sozialversicherungsrechtlich abgesichert. Um pflegenden Angehörigen auch notwendige ‚Auszeiten wie Urlaub, Krankheit usw. zu gewähren, wurden eigene Kurzzeitpflegeplätze, Seniorentageszentren, sowie mehrere Angebote zur Mehrstundenbetreuung geschaffen. Zudem wird den pflegenden Angehörigen neben einer Grundausbildung im Bereich der Betreuung und Pflege auch die Möglichkeit einer qualifizierten Ausbildung zur Heimhelferin angeboten, damit sie nach ihrer Pflegetätigkeit in der Familie jederzeit in einen Pflegeberuf einsteigen können. Der Lohn besteht aus drei Teilen: dem Pflegegeld, der Pension der pflegebedürftigen Person und einem Landesbeitrag.
„In Südtirol wird derzeit an der Neuausrichtung der Pflegesicherung gearbeitet. Dabei wird auch über eine Stärkung der familiären Pflege wird diskutiert. Wir müssen nicht immer das Rad neu erfinden. Wir sollten uns vom Burgenländer Modell inspirieren lassen, denn die Betreuung daheim, in der gewohnten Umgebung ist etwas, das sich die meisten Pflegebedürftigen wünschen, egal ob es sich um Senior/innen, Menschen mit Behinderungen, chronisch Kranke, Opfer von Unfällen handelt“, sagt Wolfgang Obwexer: „Wir sollten nicht länger zuwarten. Dieses Modell geht in die richtige Richtung. Deshalb sollten wir auch in Südtirol ein Pilotprojekt in diese Richtung starten. Damit könnten wir unser bestehendes System verbessern und auch die Finanzierung für die Zukunft sichern.“
zurück