11.07.2025
Neue Verkehrslösung am Bahnhof Bozen: Blinden- und Sehbehindertenverband äußert große Besorgnis über die Auswirkungen auf Menschen mit Sehbehinderung
Dachverband für Soziales und GesundheitDie Landesgruppe Südtirol des Italienischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (UICI) hat sich mit einem Schreiben, unterzeichnet von ihrer Vorsitzenden Ines Mair, an die zuständigen Behörden der Provinz und der Gemeinde Bozen gewandt. Darin bringt sie ihre große Besorgnis zum Ausdruck und ersucht um ein Gespräch bezüglich der eingeführten und/oder geplanten Änderungen der Verkehrsführung und der Bushaltestellen im Bereich des Bahnhofs.
Seit dem Inkrafttreten der Änderungen am 15. Juni wurden bereits zahlreiche Hinweise auf Beeinträchtigungen seitens sehbehinderter Nutzer*innen gesammelt. Die Verlegung vieler Haltestellen vom Bahnhof weg stellt eine erhebliche Verschlechterung des öffentlichen Verkehrs dar.
Es ist offensichtlich, dass die Planung von Haltestellen für städtische und außerstädtische Buslinien in Bahnhofsnähe in jeder Stadt für alle Nutzer*innen sinnvoll ist – insbesondere jedoch für Menschen mit Behinderung. Menschen mit Sehbehinderung müssen, um die Haltestellen in der Südtiroler Straße zu erreichen, zusätzliche Herausforderungen in der Orientierung und beim Zeitmanagement bewältigen.
Ein besonders großer Nachteil entsteht durch die Verlegung der städtischen Linien 1, 10A und 10B in die Südtiroler Straße. Diese Linien ermöglichen die Verbindung zum Grieser Platz in der Nähe des Blindenzentrums St. Raphael im Schießstandweg. Wir weisen darauf hin, dass aus dem gesamten Landesgebiet sehbehinderte und blinde Menschen mit öffentlichen Verkehrsmitteln am Bozner Bahnhof ankommen, um dann das Blindenzentrum entweder aus beruflichen Gründen oder zur Inanspruchnahme wichtiger Rehabilitationsdienste zu erreichen. Die neue Verkehrsregelung beeinträchtigt die Selbstständigkeit blinder und sehbehinderter Personen erheblich, da sie gezwungen sind, einen deutlich längeren und komplexeren Fußweg zurückzulegen.
Auch der Dachverband für Soziales und Gesundheit unterstützt das Anliegen des Blinden- und Sehbehindertenverbandes.
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