12.09.2016
Sachwalter gesucht: Sich stark machen für andere!
Dachverband für Soziales und GesundheitSachwalterschaft
In Südtirol werden dringend neue Sachwalter gesucht, denn immer mehr Menschen brauchen diesen stützenden Beistand. Oft findet sich jedoch niemand für diese Aufgabe. Dabei könnten neben Verwandten auch externe Freiwillige einspringen.
Eine Bevormundung ist natürlich immer eine heikle Sache. Aber wenn erwachsene Menschen ihr Leben alleine nicht mehr im Griff haben, brauchen sie Hilfe. Zu ihrem Schutz kann das Gericht in solchen Fällen einen so genannten Sachwalter als Beistand einsetzen. Dieser unterstützt die Betroffenen dann so gut wie möglich. Er kümmert sich um die ihm anvertraute Person, sorgt für ihr Wohl. Er hält persönlichen Kontakt und organisiert bei Bedarf die nötige Betreuung. Er verwaltet das Geld, vertritt sie bei Ämtern und erledigt Behördengänge.
„Rund 3500 Fälle gibt es aktuell in Südtirol. Die Tendenz ist jedoch stark steigend. Dafür sorgt allein schon die demographische Entwicklung“, sagt Roberta Rigamonti vom Dienst für Sachwalterschaft im Dachverband für Soziales und Gesundheit. Bei fast der Hälfte der Betroffenen in Südtirol hat das hohe Alter zu einem Nachlassen der geistigen Kräfte geführt (Stichwort „Demenz“). Rund ein Drittel der Betroffenen sind durch eine Behinderung oder eine degenerative Erkrankung beeinträchtigt. „Aber auch ein Schlaganfall, ein Unfall oder eine schwere Krankheit bzw. Abhängigkeit (Drogen, Spielsucht) können dazu führen, plötzlich nicht mehr wie gewohnt in der Lage zu sein, wichtige Angelegenheiten des Lebens selber regeln zu können“, erklärt Rigamonti.
In der Regel übernimmt jemand aus der Familie oder dem Bekanntenkreis die Aufgabe, den Betroffenen beizustehen. In einem Drittel der Fälle ist dies jedoch nicht möglich, weil die Familienangehörigen nicht geeignet sind, oder sich nicht bereit erklären, die Sachwalterschaft zu übernehmen. Es braucht also externe Freiwillige, die einspringen. „Das Problem ist nur, dass die Richter oft kaum jemanden finden, der diese Aufgabe übernimmt. In manchen Bezirken ist dies schon passiert“, erklärt Rigamonti.
„Es bräuchte unbedingt mehr freiwillige Sachwalter“, betont Rigamonti. Dass es potentiell ein riesiges Heer an fähigen Sachwaltern gibt, davon ist Rigamonti überzeugt. Und zwar all die vielen Menschen, die sich ohnehin täglich im Sinne der Nachbarschaftshilfe oder in den sozialen Vereinen um andere Mitmenschen kümmern. Die zuhören können und die besonderen Bedürfnisse von kranken, bewegungsunfähigen, benachteiligten Mitmenschen verstehen, weil diese einen Beistand brauchen, so wie auch die Menschen die einen Sachwalter brauchen.
Der offizielle Charakter der Sachwalterschaft mit gesetzlich festgelegten Pflichten schreckt manche vielleicht ab. „Es ist natürlich eine Verpflichtung, aber niemand muss Angst davor haben“, unterstreicht Rigamonti: „Freiwillige werden geschult, angeleitet und begleitet. Der Richter kann auch eine Aufwandsentschädigung vorsehen.“
Der Dachverband für Soziales und Gesundheit, der die Dienststelle für Sachwalterschaft führt, versucht nun durch Sensibilisierung freiwillige Sachwalter zu finden. „Wir haben unsere Mitgliedsorganisationen aufgerufen, nach Freiwilligen Ausschau zu halten“, sagt Martin Telser, Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit.
Wer sich also vorstellen kann, für hilfsbedürftige Mitmenschen z. B. die Einkommensverwaltung zu regeln oder verschiedene Unterstützungsangebote zu organisieren, kann bei freier Zeiteinteilung eine sinnstiftende Tätigkeit ausüben, die ganz wesentlich zum gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie zur Lebensqualität von hilfsbedürftigen Menschen beiträgt. Der persönliche Kontakt mit den betroffenen Menschen steht im Mittelpunkt.
Melden Sie sich!
Informationen beim Dachverband für Soziales und Gesundheit, Tel. 0471 324667, www.dsg.bz.it
Eine Bevormundung ist natürlich immer eine heikle Sache. Aber wenn erwachsene Menschen ihr Leben alleine nicht mehr im Griff haben, brauchen sie Hilfe. Zu ihrem Schutz kann das Gericht in solchen Fällen einen so genannten Sachwalter als Beistand einsetzen. Dieser unterstützt die Betroffenen dann so gut wie möglich. Er kümmert sich um die ihm anvertraute Person, sorgt für ihr Wohl. Er hält persönlichen Kontakt und organisiert bei Bedarf die nötige Betreuung. Er verwaltet das Geld, vertritt sie bei Ämtern und erledigt Behördengänge.
„Rund 3500 Fälle gibt es aktuell in Südtirol. Die Tendenz ist jedoch stark steigend. Dafür sorgt allein schon die demographische Entwicklung“, sagt Roberta Rigamonti vom Dienst für Sachwalterschaft im Dachverband für Soziales und Gesundheit. Bei fast der Hälfte der Betroffenen in Südtirol hat das hohe Alter zu einem Nachlassen der geistigen Kräfte geführt (Stichwort „Demenz“). Rund ein Drittel der Betroffenen sind durch eine Behinderung oder eine degenerative Erkrankung beeinträchtigt. „Aber auch ein Schlaganfall, ein Unfall oder eine schwere Krankheit bzw. Abhängigkeit (Drogen, Spielsucht) können dazu führen, plötzlich nicht mehr wie gewohnt in der Lage zu sein, wichtige Angelegenheiten des Lebens selber regeln zu können“, erklärt Rigamonti.
In der Regel übernimmt jemand aus der Familie oder dem Bekanntenkreis die Aufgabe, den Betroffenen beizustehen. In einem Drittel der Fälle ist dies jedoch nicht möglich, weil die Familienangehörigen nicht geeignet sind, oder sich nicht bereit erklären, die Sachwalterschaft zu übernehmen. Es braucht also externe Freiwillige, die einspringen. „Das Problem ist nur, dass die Richter oft kaum jemanden finden, der diese Aufgabe übernimmt. In manchen Bezirken ist dies schon passiert“, erklärt Rigamonti.
„Es bräuchte unbedingt mehr freiwillige Sachwalter“, betont Rigamonti. Dass es potentiell ein riesiges Heer an fähigen Sachwaltern gibt, davon ist Rigamonti überzeugt. Und zwar all die vielen Menschen, die sich ohnehin täglich im Sinne der Nachbarschaftshilfe oder in den sozialen Vereinen um andere Mitmenschen kümmern. Die zuhören können und die besonderen Bedürfnisse von kranken, bewegungsunfähigen, benachteiligten Mitmenschen verstehen, weil diese einen Beistand brauchen, so wie auch die Menschen die einen Sachwalter brauchen.
Der offizielle Charakter der Sachwalterschaft mit gesetzlich festgelegten Pflichten schreckt manche vielleicht ab. „Es ist natürlich eine Verpflichtung, aber niemand muss Angst davor haben“, unterstreicht Rigamonti: „Freiwillige werden geschult, angeleitet und begleitet. Der Richter kann auch eine Aufwandsentschädigung vorsehen.“
Der Dachverband für Soziales und Gesundheit, der die Dienststelle für Sachwalterschaft führt, versucht nun durch Sensibilisierung freiwillige Sachwalter zu finden. „Wir haben unsere Mitgliedsorganisationen aufgerufen, nach Freiwilligen Ausschau zu halten“, sagt Martin Telser, Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit.
Wer sich also vorstellen kann, für hilfsbedürftige Mitmenschen z. B. die Einkommensverwaltung zu regeln oder verschiedene Unterstützungsangebote zu organisieren, kann bei freier Zeiteinteilung eine sinnstiftende Tätigkeit ausüben, die ganz wesentlich zum gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie zur Lebensqualität von hilfsbedürftigen Menschen beiträgt. Der persönliche Kontakt mit den betroffenen Menschen steht im Mittelpunkt.
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Informationen beim Dachverband für Soziales und Gesundheit, Tel. 0471 324667, www.dsg.bz.it
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