11.06.2019
Bozen: Sitzung des Beirates für Menschen mit Behinderung
Andere InstitutionDachverband für Soziales und Gesundheit
Am Donnerstag, den 6. Juni, fand die Sitzung des Beirates für Menschen mit Behinderungen statt. Viele Punkte standen auf der Tagesordnung. Ehrengast des Treffens war Rechtsanwältin Dovoli, die aus Reggio Emilia kam, um das "Existenzielle Projekt des Lebens" vorzustellen.
- Es handelt sich um ein 2017 in Reggio Emilia gestartetes experimentelles Projekt, das darauf abzielt, den Wünschen von Menschen mit einer schweren Behinderung Ausdruck zu verleihen. Das existentielle Lebensprojekt ist das Dokument, in dem die Bedürfnisse und grundlegenden Bestrebungen der Person dargestellt werden. Sie ist als integraler Bestandteil des Personalausweises der betreffenden Person vorgesehen. In Reggio Emilia wird sie im Zivilstandsamt der Stadt aufbewahrt, in der die Person ihren Wohnsitz hat. Der Stadtrat hat großes Interesse an dem Projekt gezeigt, das mit den Konzepten der Projekte "Nach uns" (Dopo di noi) übereinstimmt und gemeinsam mit der Stadtverwaltung einen Projektvorschlag entwickeln will, der in das von Reggio Emilia geförderte existenzielle Lebensprojekt passt.
- Der Beirat bereitet mit der Stadtverwaltung ein Seminar vor, um über die gesetzlichen Bestimmungen sowie die administrativen und bürokratischen Anforderungen zu informieren, die für einen Arbeitgeber gelten, der behindertes Personal einstellen möchte, um das Bewusstsein auf dem Arbeitsmarkt des privaten Sektors zu schärfen und mehr Menschen mit Behinderung einzustellen. Das Seminar ist für den Morgen des 4. Oktober im Festsaal der Stadt Bozen, Gumergasse 7, geplant.
- Der Gemeindebeirat fördert zusammen mit der Beobachtungsstelle für Sozialpolitik und Lebensqualität der Stadtgemeinde Bozen, einem technisch-wissenschaftlichen Gremium der Stadtverwaltung, das unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger konkrete Vorschläge für die Sozialplanung des Gebietes entwickelt, eine Umfrage, die darauf abzielt, konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Lebensqualität von Mitbürgern mit Behinderungen zu entwickeln. Die Umfrage wird Momente des Austauschs und der Reflexion mit Menschen mit Behinderungen durchlaufen. Die Ergebnisse dieser Momente werden in einem Bericht festgehalten, der auf der Website der Gemeinde Bozen veröffentlicht und auf Wunsch in Papierform zur Verfügung gestellt wird. Bald werden die Bürger zur Teilnahme an der Umfrage eingeladen, indem sie einen Online-Fragebogen ausfüllen, der auf der Website der Gemeinde verfügbar ist. Interessierte, die an der Umfrage durch ein persönliches Gespräch oder in kleinen Gruppen teilnehmen möchten, können sich an das Sekretariat der Beobachtungsstelle unter der Nummer 0471/997467 wenden, um einen Termin zu vereinbaren.
- Der Beirat hat gemeinsam mit der Stadtverwaltung das Projekt Taxi Mobility entwickelt, das im Februar 2019 gestartet ist: Ein Behinderter, der eine Behindertenquote von 67% oder mehr hat, hat die Möglichkeit, in den Stadtzentren eine Taximobiliykarte zu beantragen, um 30 Fahrten gegen eine Rückerstattung von 3 Euro pro Rennen zu erhalten. Der Service wird von der Taxigenossenschaft garantiert. Im Moment wurden 90 Karten ausgegeben, so dass 90 Personen diese Gutscheine einlösen.
- Der Beirat hat mit der Stadtverwaltung für die Wiederherstellung von Behindertenparkplätzen auf dem Bahnhofsplatz zusammengearbeitet, die aufgrund der Arbeiten auf dem Bahnhofgelände entfernt wurden. Tatsächlich wurden von den 6 Behindertenparkplätzen, die vor den Arbeiten zur Verfügung standen, 3 entfernt. Dank der Intervention des Beirates hat die Stadtverwaltung zwei der drei entfernten Plätze sofort wiederhergestellt. So stehen nun auf dem Gelände wieder 5 Behindertenparkplätze zur Verfügung.
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