27.04.2023
Führungsspitze des Dachverbandes bestätigt: Wolfgang Obwexer Präsident, Roberta Rigamonti Vizepräsidentin
Dachverband - AusschussDer Ende März neu gewählte Ausschuss des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit hat Wolfgang Obwexer einstimmig als Präsident bestätigt. Ebenso einstimmig wiederbestätigt wurde Roberta Rigamonti als stellvertretende Vizepräsidentin. Ihnen zur Seite stehen die erfahrenen und langjährigen Ausschuss-Mitglieder Alfred Ebner, Stefan Hofer, sowie Ida Lanbacher, Luigi Loddi und als neue Mitglieder Richard Stampfl, Bruno Marcato und Magdalena Hofer, die ebenso alle einen großen Erfahrungsschatz mitbringen.
Damit startet der Dachverband gut aufgestellt in das dreißigste Jahr seines Bestehens, denn 1993, also vor genau 30 Jahren ist der Dachverband für Soziales und Gesundheit gegründet worden. Das bedeutet 30 Jahre aktive Vertretung von Betroffenen. Von Menschen mit Behinderung, mit einer chronischen Erkrankung oder in sozialen Notlagen - alle Experten aus eigener Erfahrung und Betroffenheit. Deshalb setzt sich der Dachverband seit seiner Gründung dafür ein, dass die Betroffenen und die Hilfsorganisationen mitentscheiden, wenn es um ihre Belange geht.
- Die Klimaentwicklung oder auch die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie zeigen, dass unsere gesellschaftliche Zukunft nur durch ein breites und aufrichtiges Zusammenwirken aller Kräfte positiv gestaltet werden kann. Noch scheinen aber die meisten Abläufe in Südtirol sektoriell gesehen und gestaltet zu werden – von allen Seiten.
- Es ist dies nicht mehr die Zeit für Alleingänge. Es gilt zusammen an einem Strang zu ziehen, gemeinsam und solidarisch. Mehr denn je braucht es gemeinsame und verbindliche Tische, an denen die großen Themen erfasst und diskutiert werden, an denen die geteilte Verantwortung aller Seiten für die Bewältigung dieser Herausforderungen offengelegt werden und wo auch klargestellt wird, dass jede Maßnahme letztlich nicht nur einen Sektor, ein Assessorat oder eine Institution betrifft, sondern immer auch mehr oder weniger Auswirkungen auf andere hat.
- Der für die Zukunft unbedingt nötige ökologische Umbau muss vor allem auch ein sozial gerechter sein. Niemand darf zurückgelassen werden. Dafür wird sich der Dachverband mit Nachdruck einsetzen.
- Leave no one behind (niemanden zurücklassen) ist das Motto der UN-Nachhaltigkeitsziele. Nachhaltigkeit betrifft nicht nur die Umwelt, im Gegenteil, in den 17 Nachhaltigkeitszielen haben soziale Zielsetzungen oberste Priorität, etwa Armut in allen Formen beenden, ein gesundes Leben für alle gewährleisten, Bildung und lebenslanges Lernen ermöglichen, Gleichstellung der Geschlechter vorantreiben, nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und eine menschenwürdige Arbeit für alle gewährleisten, Ungleichheiten verringern (Mindesteinkommen), inklusive Städte und inklusive Institutionen aufbauen.
Der Dachverband vertritt in Zusammenhang mit diesen Zielen gemeinsam mit seinen rund 60 Mitgliedsorganisationen die Stimme der Menschen mit Beeinträchtigungen und chronischen Erkrankungen, sowie Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen Diskriminierung erfahren oder von Diskriminierung bedroht sind.
Um diese Stimmen zu stärken braucht es die Stärkung der ehrenamtlichen Vereine durch die Politik: durch vereinfachte Verwaltungswege, finanzielle Ressourcen, die Stärkung der Freiwilligenarbeit und Hilfe zur Selbsthilfe. Das Ziel muss immer ein möglichst selbständiges und selbstbestimmtes Leben, ein Leben in Würde für jeden Menschen sein.
Wie ein Seismograf zeigen sich gesellschaftspolitische Entwicklungen besonders auch durch das Engagement von Betroffenen in Selbsthilfegruppen und Vereinen. Dafür braucht es immer Mut, Zeit und Kraft. Die ehrenamtlichen Verantwortungsträger setzten sich gerne ein. Sie brauchen aber unbedingt mehr Sicherheiten und Entlastung. Ehrungen reichen nicht, um Freiwilligenarbeit und Ehrenamt zukunftsfähig zu gestalten. Die aktuellen Entwicklungen führen dazu, dass immer mehr Funktionär/innen entnervt aufgeben. Sie stehen vor wachsenden Herausforderungen und erleben bei den zuständigen Behörden vielfach eine große Ohnmacht und personelle Unterbesetzung, die nicht ausreichen, um die nötigen praktischen Hilfestellungen oder Vereinfachungen im Prozedere zu erhalten. Auf der anderen Seite ist ein wachsendes Anspruchsdenken der Bürger/innen zu erkennen, welches sich angesichts einer Konsumwelt zwangsläufig ergibt. Durch gemeinsames Auftreten von Dachorganisationen, Politik und Behörden muss mittels abgestimmter und konkreter Maßnahmen eine nachhaltige Entlastung des Ehrenamtes erreicht werden.
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