07.05.2025
Digitaler Runder Tisch: Herausforderndes Berufsleben für Menschen mit chronischen Erkrankungen
GesundheitAm 30. April 2025 fand ein digitaler Runder Tisch zum Thema „Rechte am Arbeitsplatz von Personen mit chronischen Erkrankungen“ statt. Veranstaltet von der Dienststelle für Patientenorganisationen des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit, brachte das Treffen Vertreterinnen und Vertreter von Patientenorganisationen, der Gewerkschaft SGB CISL sowie die Südtiroler Gleichstellungsrätin Brigitte Hofer zusammen.
Im Mittelpunkt der Diskussion standen drängende Fragen rund um die Rechtslage, sowie soziale und praktische Herausforderungen von Menschen mit chronischen Erkrankungen im Berufsleben. Thematisiert wurden unter anderem bestehende Rechte und Schutzmaßnahmen für Betroffene, die Motivation von Arbeitgebern zur Umsetzung dieser Rechte, sowie die Rolle von Gewerkschaften, Allgemeinmedizinern und der Gleichstellungsrätin.
Gleichstellungsrätin Brigitte Hofer unterstrich die Bedeutung des Outings am Arbeitsplatz, das Betroffenen hilft, ihre Rechte einzufordern und Unterstützung zu erhalten. Sie verwies auf bestehende gesetzliche Rahmenbedingungen zum Diskriminierungsschutz, Arbeitsplatzanpassungen und Teilzeitarbeit.
Die Gewerkschaftsvertreter Gianluca Da Col, Oreda Naka und Michaela Grasberger beleuchteten relevante Aspekte wie Krankschreibungen, Freistunden für Therapien sowie bürokratische Herausforderungen im Zusammenhang mit Patronatsangelegenheiten und gesetzlichen Ansprüchen.
Auch Patientenorganisationen – darunter die Multiple Sklerose Vereinigung Südtirol und die Diabetes Union Alto Adige Südtirol – berichteten eindrücklich über die Unsicherheiten und bürokratischen Hürden, die ihre Mitglieder im Berufsleben bewältigen müssen. Fehlende Information, rechtliche Schutzlücken und das Stigma rund um chronische Erkrankungen stellen zentrale Herausforderungen dar.
Die Diskussion machte deutlich: Chronische Erkrankungen nehmen stetig zu – verstärkt durch eine steigende Lebenserwartung und spätere Renteneintritte. Vor diesem Hintergrund bedarf es einer gestärkten Kultur des Respekts, mehr Austausch sowie gezielte Informationsangebote, um den betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern angemessene Unterstützung zu bieten.
Die Dienststelle für Patientenorganisationen wird die Ergebnisse des Treffens auswerten und in die weitere Netzwerkarbeit einbinden.
zurück