13.10.2015
Sanitätswesen im Umbruch: Erst das Wohl der Patienten, dann alles weitere
Dachverband für Soziales und Gesundheit
Gesundheit kostet. Für die Verantwortlichen der Patientenorganisationen ist es nicht immer nachvollziehbar, weshalb sich die öffentliche Diskussion oft weitgehend nur um Machtkämpfe verschiedener Interessensgruppen zu drehen scheint, vor allem die Funktion der Krankhäuser betrifft und insbesondere eine Eindämmung der Kostenentwicklung zum Inhalt hat. Tatsächlich ist die Gesundheitsversorgung in Südtirol durchaus gut gestellt, die meisten können ein positives Zeugnis dafür abgeben. Wenn jedoch manches im Detail angeschaut wird, kommen auch verschiedene Mängel zum Vorschein. Im Dachverband werden so etwa immer wieder lange Wartezeiten, umständliche Vormerkungsprozeduren und mangelnde Vernetzung zwischen den verschiedenen Fachdiensten des öffentlichen Gesundheitswesens angesprochen. Vieles ließe sich schneller und besser regeln, wenn auch die Patientenvertretungen mehr in die Diskussion der Reorganisationen eingebunden würden. Die Zeichen dafür stehen gut. Zur Diskussion des betreffenden Landesgesetzes Nr. 7/2001 etwa hatte die Landesrätin zusätzlich zu den Sozialpartnern auch alle Patientenorganisation eingeladen und diese um ihre Einschätzung verschiedener Organisationsmodelle ersucht. Auch ein erstes Treffen der Dachverbandsspitze mit dem neuen Generaldirektor des Sanitätsbetriebs, Dr. Thomas Schäl ist sehr positiv verlaufen: Wenngleich sich der Betrieb neuen Herausforderungen stellen muss, weil chronische Erkrankungen zunehmen und die territoriale Versorgung entsprechend auszubauen ist, so kann dies alles nur im Rahmen einer breiten Netzwerkarbeit erfolgreich umgesetzt werden. Die Sachkenntnis und die Eigenverantwortung der Patienten bilden dabei ebenso wie die vielfältigen Leistungsangebote der gemeinnützigen Vereine einen Fixpunkt in der Planung eines zukunftsfähigen Gesundheitswesens.
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