08.09.2015
Freiwillige: Wie aus guten Absichten gute Taten werden
Dachverband für Soziales und GesundheitFreiwilligenarbeit
„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“ – es gibt wirklich viele, die dies täglich leben, die als Freiwillige anpacken und helfen. Es ist allerdings nicht immer einfach die Erwartungen von Freiwilligen und die Ansprüche der Freiwilligenorganisationen unter einen Hut zu bringen. Über Herausforderungen und Chancen wurde jetzt auf Einladung des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit in Brixen diskutiert.
Am Wochenende trafen sich die Freiwilligenkoordinatoren mehrerer sozialer Organisationen in Brixen. Im Ansitz „Thalhofer“ des Kinderdorfs tauschten sie Erfahrungen über ihre Arbeit mit Freiwilligen aus.„Die Bereitschaft zu helfen, ist trotz mancher Unkenrufe immer noch bei sehr vielen Menschen vorhanden. Allerdings ist es manchmal gar nicht so einfach, die Erwartungen der Freiwilligen und die Ansprüche der Organisationen in Einklang zu bringen“, fasst Simonetta Terzariol von der Dienststelle für Freiwilligenarbeit im Dachverband für Soziales und Gesundheit die Ergebnisse des Treffen zusammen.
„Die Organisationen suchen Freiwillige, die flexibel sind, aber auch kontinuierlich über einen längeren Zeitraum mitarbeiten. Kommen tun hingegen weitaus mehr Leute, die sich lieber bei kurzfristigen Projekten engagieren und mithelfen“, sagt Terzariol.
Bedingt durch die Tagesaktualität öffentlicher Debatten, oder in Krisen-situationen, wie aktuell die Flüchtlingsnot, engagieren sich auch Menschen, die bislang wenig mit Ehrenamt am Hut hatten. Sie aktivieren sich spontan und wollen helfen. Andere wiederum wollen den freiwilligen Einsatz auch als Übergang, als Orientierung für die eigene Berufslaufbahn nutzen. Studenten und Auszubildende suchen oft erste praktische Arbeitserfahrungen - also nach Möglichkeiten ihre berufliche Karriere in Schwung zu bringen. Nicht zuletzt kann man im Lebenslauf durch sozialen, karitativen Einsatz glänzen, so die Teilnehmer.
Daran ist zunächst einmal nichts Schlechtes, es stellt die Vereine aber vor Herausforderungen. Sie müssen damit zurechtkommen, dass durch die ‚neuen‘ Freiwilligen auch neue Farben und Töne auftauchen. Denn diese interessierten Menschen wollen mitgestalten und mitbestimmen. Es braucht also ein gutes Freiwilligenmanagement.
„Es ist wichtig, die Freiwilligen von Anfang an gut zu informieren und vorzubereiten. Man muss sie fragen, was sie sich erwarten und mit ihnen besprechen was machbar ist und was nicht“, betont Terzariol. So wie es richtig ist, von den Freiwilligen Verlässlichkeit und Kooperation zu verlangen, so brauchen auch sie seitens der Organisation feste Ansprechpartner, qualifizierte Begleitung und Hilfe in problematischen Situationen.
Damit aus dem gut gemeint, eine gute Tat wird.
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