02.10.2015
Spenden ist Teilen und Teilhaben: Erster Tag des Spendens vorgestellt
Andere InstitutionDachverband für Soziales und Gesundheit
Sicher Spenden - Donazioni Sicure
In Bozen ist auf einer Pressekonferenz der „Tag der Spende“ vorgestellt worden. Eingeladen dazu hatte die Sicher-Spenden-Zertifizierungsstelle (Träger sind der Dachverband für Soziales und Gesundheit, die OEW - Organisation für Eine solidarische Welt und der VSS - Verband der Sportvereine Südtirols).
Am Sonntag, 4. Oktober 2015 wurde in ganz Italien erstmals der „Tag des Spendens“ begangen. Dieser Aktionstag ist heuer im Juli 2015 mit Staatsgesetz Nr. 110/2015 eingeführt worden, um die Kultur des Gebens und des Teilens zu fördern. An diesem Tag sollen alle Menschen gefeiert werden, die sich für das Gemeinwohl einsetzen. Gleichzeitig wird am 4. Oktober auch der Heilige Franziskus von Assisi gefeiert, der mit seinem Lebenswerk symbolisch für das Teilen steht.In einer Grußbotschaft dankte Landeshauptmann Arno Kompatscher für die Initiative: „Wir leben in einer Zeit, in der es von größter Bedeutung ist, die Menschen für eine Beteiligungskultur zu sensibilisieren. Spenden kann in vielfältiger Form geschehen: durch finanzielle Mittel, durch Zeit und durch andere Aufmerksamkeiten. Mit kleinen Zeichen kann man oft großes bewirken“, so der Landeshauptmann
„Ohne den täglichen, unentgeltlichen Einsatz unzähliger Menschen wäre unsere Welt deutlich ärmer“, erinnerte Dachverband Präsident Martin Telser. Die klassische Form der Unterstützung sei aber natürlich die Geld- oder Sachspende. „Ohne diese Spenden könnten die gemeinnützigen Organisationen nicht überleben oder viele Hilfeleistungen nicht anbieten. Spenden bedeutet Anteil nehmen, Mitverantwortung übernehmen“, betonte Telser. Damit können gemeinnützige Organisationen viel Gutes bewirken und bei aktuellen Krisen, Katastrophen oder generell in Notsituationen helfen, wo es nötig ist.
Allein in Südtirol komme jährlich eine sehr hohe Summe an Geldspenden zusammen, „hochgerechnet etwa 100 Mio. Euro“, schätzte Walther Andreaus von der Verbraucherschutzzentrale Südtirol. An diesem Kuchen wollen viele mitnaschen und manchmal sind auch schwarze Schafe darunter. „Nahezu jede Woche melden sich besorgte Bürger, die Zweifel an einer Spendensammlung haben. Die Fragen sind immer dieselben: Ist diese Spendensammelnde Organisation seriös? Kann ich darauf vertrauen, dass meine Spende wirklich bei den Bedürftigen ankommt?“, so Andreaus.
Wie spenden?
Worauf Spender besonders achten sollen, dafür haben sowohl die Verbraucherzentrale Südtirol als auch die Zertifizierungsstelle Sicher Spenden Empfehlungen und Tipps ausgearbeitet. Hier die wichtigsten:- 1. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen: Spenden sollen immer freiwillig und aus eigener Motivation heraus gegeben werden. Nehmen Sie sich ruhig Zeit, Ihre Entscheidung überlegt und informiert zu treffen.
- 2. Nicht Mitleid, Angst und Abscheu sollten eine Spende auslösen, sondern Mitverantwortung, Solidarität oder Nächstenliebe. Wird durch besonders mitleids- und gefühlsbetonte Werbung Druck auf den Spender ausgeübt, ist Vorsicht geboten.
- 3. Geldspenden sollten über die Bank oder Post überwiesen werden. Bargeld sollte nur gespendet werden, wenn der Empfänger persönlich bekannt und vertraut ist. Besser ist eine Überweisung, die nachvollziehbar und überprüfbar ist.
- 4. Spendensiegel und Verhaltenskodizes: Als Orientierungshilfen für die Seriosität von Spenden sammelnden Organisationen gibt es in vielen Ländern freiwillige Zertifizierungssysteme (Spendensiegel) und Verhaltenskodizes, also Selbstverpflichtungen einzelner Organisationen.
Georg Leimstädtner und Nadia Maltagliati vom Büro Sicher Spenden gaben anschließend einen Einblick in das Zertifizierungssystem Sicher Spenden, das in Südtirol seit 2007 vom Dachverband für Soziales und Gesundheit zusammen mit anderen Dachorganisationen gepflegt wird. Gemäß dem Vorbild ähnlicher Kontrolleinrichtungen im In- und Ausland vergibt es ein Gütesiegel an vertrauenswürdige Organisationen. Gemeinnützige Organisationen aus Südtirol, die Spenden sammeln, können es beantragen. Sie werden dann von einer unabhängigen Garantiekommission überprüft.
Wie das vor sich geht, erläuterte abschließend noch der Wirtschaftsberater Peter Gliera, der als Präsident dieser Garantiekommission vorsitzt: „Unsere Empfehlung erhalten nur Organisationen, die penibel verschiedene Regeln und Vorgaben einhalten“, und er erklärte anschließend noch, auf welche Dinge es ankommt: „Die Organisationen verpflichten sich zu Transparenz und geben genau Auskunft über ihre Tätigkeiten und die Verwendung der Spenden. Wir überprüfen alle Angaben sorgfältig und das wiederkehrend in periodischen Abständen.“
Info: Büro "Sicher Spenden", Dr.-Streiter-Gasse 4, 39100 Bozen, Tel. 0471 324667 – Fax 324682, www.spenden.bz.it
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