Gerade die Fastenzeit, in welche der Darmkrebsmonat fällt, kann ein Anlass sein, seine Essgewohnheiten zu überdenken. Eine gesunde Ernährung trägt nämlich wesentlich zum Wohlbefinden bei, und spielt auch bei der Vorsorge von Dickdarmkrebs eine wesentliche Rolle, darauf weist die Südtiroler Krebshilfe hin.
Der Dickdarmkrebs, auch Kolon-Rektum-Karzinom genannt, zählt zu den häufigsten Tumoren in der westlichen Welt und wird von genetischen Faktoren, Umweltfaktoren, Lebensstil und Ernährungsgewohnheiten beeinflusst. Laut Südtiroler Tumorregister ist der Dickdarmkrebs auch in Südtirol die zweithäufigste Krebserkrankung: Im Jahr 2013 erkrankten in Südtirol 404 Menschen an Darmkrebs, davon 228 Männer und 176 Frauen. Dabei steigt das Risiko mit zunehmendem Alter, die meisten Neuerkrankungen sind bei Menschen ab 50 Jahren zu verzeichnen. Wird der Krebs jedoch frühzeitig erkannt, erhöhen sich wesentlich die Heilungschancen, „deshalb ist es wichtig, die entsprechende Früherkennungsuntersuchung wahrzunehmen“, so Ida Schacher, Präsidentin der Südtiroler Krebshilfe.Wie nehme ich am Früherkennungsprogramm teil?
Der Dickdarmkrebs entsteht meistens aus einer gutartigen Veränderung des Darms, die im Laufe von etwa zehn Jahren bösartig entarten kann. Da sich dieser Prozess über einen so langen Zeitraum erstreckt, kommt der Vorsorge besondere Bedeutung zu. In Südtirol läuft daher seit 2012 ein Vorsorgeprogramm zur Früherkennung von Darmkrebs, der so genannte Blut-Stuhl-Test. Dieser ermöglicht es, Zellveränderungen frühzeitig zu erkennen und gutartige Polypen, die sich zu einem bösartigen Krebsgeschwür entwickeln können, rechtzeitig zu entfernen. Beim Vorsorgeprogramm erhalten die in der Provinz ansässigen Bürgerinnen und Bürger zwischen 50 und 69 Jahren vom Südtiroler Sanitätsbetrieb einen Brief mit der Einladung, den Blut-Stuhl-Test durchführen zu lassen. Dafür holt man sich in den Apotheken das kostenlose Vorsorgepaket, wobei man das Einladungsschreiben vorlegen muss. Im Paket ist sowohl ein Röhrchen enthalten, um die Stuhlprobe zu entnehmen, als auch die Anleitung zum Gebrauch und zur Abgabe an den zuständigen Stellen, von wo die Probe ans Labor weitergeschickt wird. Die Untersuchung spürt Blut im Stuhl auf, das mit bloßem Auge nicht gesehen wird, und welches auf einen eventuellen Tumor oder Darmpolypen hinweist. Sind keine Warnzeichen zu erkennen, sollte der Test in zwei Jahren wiederholt werden. Bei positivem Testergebnis – dieses beläuft sich auf zirka fünf Prozent aller Untersuchungen – erfolgt eine weitere Abklärung durch eine Darmspiegelung. Denn die Blutung kann auch durch weit verbreitete, nicht gefährliche Störungen zurückzuführen sein, wie etwa Hämorriden, Hautrisse oder Ausstülpungen der Darmwand.Weniger Fleisch, mehr Bewegung. Eine nicht unbedeutende Rolle bei der Vorsorge von Darmkrebs-Erkrankungen spielt zudem der eigene Lebensstil. Vor allem eine ballaststoffreiche Ernährung, körperliche Aktivität und ein normales Körpergewicht können das Risiko für die Entwicklung eines Tumors verringern. Übergewicht, Alkohol, Rauchen oder der häufige Verzehr von rotem Fleisch- und Wurstwaren gelten hingegen als Risikofaktoren. Zudem: Die Einnahme von Acetylsalicylsäure („Aspirin“) in niedriger Dosierung soll das Risiko für Karzinome im Darm um 70% senken. Durch das eigene Handeln kann man also einiges zur persönlichen Gesundheit beitragen – und darüber lohnt es sich sicherlich, mal Gedanken zu machen.
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