Offener Brief der Lebenshilfe an die Landesregierung zum Landeshaushalt 2015
Sehr geehrter Herr Landeshauptmann, sehr geehrte Mitglieder der Landesregierung,
aus den Medien haben wir erfahren, dass die Landesregierung am 11. September sich in einer Klausur mit dem Landeshaushalt 2015 beschäftigt. Wir hatten gehofft, dass wir uns rechtzeitig in die Gestaltung des neuen Landeshaushaltes einbringen könnten. Wir nehmen nun die Gelegenheit wahr, der Landesregierung auf diesem Wege die Notwendigkeit zu übermitteln, im neuen Landeshaushalt ausreichend Mittel für den Sozialbereich zur Verfügung zu stellen. Die demografische Entwicklung und die Krisenbewältigung erfordern einen beträchtlichen Mehraufwand.
Im Bereich Wohnen für Menschen mit Beeinträchtigungen braucht es viele neue Wohnplätze (siehe lange Wartelisten bei den Sozialdiensten) sowie Wohnassistenz und persönliche Budgets für selbständiges Wohnen für ältere und jüngere Menschen.
Besonders wichtig ist die Inklusion im Arbeitsleben. Die europäischen Erfahrungen zeigen, dass persönliche Zukunftsplanungen, Unterstützerkreise, Mentoring und Arbeitsassistenz in den Betrieben sowie Ausgleichszahlungen für die Minderleistungen wesentliche Säulen sind, damit Inklusion im Arbeitsleben auch für Menschen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf gelingen kann.
Therapien für Kinder mit Beeinträchtigungen im Gesundheitsbereich werden nicht in ausreichendem Ausmaß zur Verfügung gestellt. Es gibt unzumutbare Wartezeiten für Kinder im Entwicklungsalter.
Menschen mit Beeinträchtigung haben auch ein Recht auf Teilhabe, Freizeit, Sport und Kultur. Hürden sind die fehlende Mobilität und die fehlende persönliche Assistenz – diese würden Teilnahme an „normalen Kursen“ und Veranstaltungen ermöglichen. Es kann nicht sein, dass Jugendliche mit Beeinträchtigung nach der Schule oder der Werkstatt zuhause sitzen.
Im Sozialbereich darf es nicht um Einsparungen, sondern um qualitativ hochstehende Dienstleistungen für Menschen mit Beeinträchtigungen gehen, wobei die Sozialverbände als maßgebliche Partner betrachtet werden müssen. Es kann nicht sein, dass bei jeder Vorsprache darauf hingewiesen wird, dass kein Geld vorhanden sei. Im Sinne der Sozialpartnerschaft muss man mit den Verbänden und ihren Vertretungsorganisationen in Dialog treten und notwendige Reformen und Strukturveränderungen auf den Weg bringen.
Mit freundlichen Grüßen
Hans Widmann
- Präsident –
Wolfgang Obwexer
- Geschäftsleiter -
Sehr geehrter Herr Landeshauptmann, sehr geehrte Mitglieder der Landesregierung,
aus den Medien haben wir erfahren, dass die Landesregierung am 11. September sich in einer Klausur mit dem Landeshaushalt 2015 beschäftigt. Wir hatten gehofft, dass wir uns rechtzeitig in die Gestaltung des neuen Landeshaushaltes einbringen könnten. Wir nehmen nun die Gelegenheit wahr, der Landesregierung auf diesem Wege die Notwendigkeit zu übermitteln, im neuen Landeshaushalt ausreichend Mittel für den Sozialbereich zur Verfügung zu stellen. Die demografische Entwicklung und die Krisenbewältigung erfordern einen beträchtlichen Mehraufwand.
Im Bereich Wohnen für Menschen mit Beeinträchtigungen braucht es viele neue Wohnplätze (siehe lange Wartelisten bei den Sozialdiensten) sowie Wohnassistenz und persönliche Budgets für selbständiges Wohnen für ältere und jüngere Menschen.
Besonders wichtig ist die Inklusion im Arbeitsleben. Die europäischen Erfahrungen zeigen, dass persönliche Zukunftsplanungen, Unterstützerkreise, Mentoring und Arbeitsassistenz in den Betrieben sowie Ausgleichszahlungen für die Minderleistungen wesentliche Säulen sind, damit Inklusion im Arbeitsleben auch für Menschen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf gelingen kann.
Therapien für Kinder mit Beeinträchtigungen im Gesundheitsbereich werden nicht in ausreichendem Ausmaß zur Verfügung gestellt. Es gibt unzumutbare Wartezeiten für Kinder im Entwicklungsalter.
Menschen mit Beeinträchtigung haben auch ein Recht auf Teilhabe, Freizeit, Sport und Kultur. Hürden sind die fehlende Mobilität und die fehlende persönliche Assistenz – diese würden Teilnahme an „normalen Kursen“ und Veranstaltungen ermöglichen. Es kann nicht sein, dass Jugendliche mit Beeinträchtigung nach der Schule oder der Werkstatt zuhause sitzen.
Im Sozialbereich darf es nicht um Einsparungen, sondern um qualitativ hochstehende Dienstleistungen für Menschen mit Beeinträchtigungen gehen, wobei die Sozialverbände als maßgebliche Partner betrachtet werden müssen. Es kann nicht sein, dass bei jeder Vorsprache darauf hingewiesen wird, dass kein Geld vorhanden sei. Im Sinne der Sozialpartnerschaft muss man mit den Verbänden und ihren Vertretungsorganisationen in Dialog treten und notwendige Reformen und Strukturveränderungen auf den Weg bringen.
Mit freundlichen Grüßen
Hans Widmann
- Präsident –
Wolfgang Obwexer
- Geschäftsleiter -
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